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Ich neige zu Schmerzempfindlichkeit.

Krank sein bedeutet für viele hochsensible Menschen mehr Schmerz und mehr Unwohlsein als für Normal-sensible Menschen. Das Schmerzempfinden ist bei uns tatsächlich intensiver. Was ich bei mir allerdings bemerkt habe, ist, dass ich von Medikamenten oft nur die Hälfte der Dosis für eine Linderung brauche. Dafür spüre ich die Nebenwirkungen von Medikamenten, besonders von Antibiotika, umso heftiger. 

Als hochsensibler Mensch habe ich aber einen guten Draht zur Natur und nutze viele Heilpflanzen, um mir Linderung von kleinen Krankheiten wie Hautproblemen oder Halskratzen zu verschaffen. Ich setze mittlerweile komplett auf Naturkosmetik und esse viele Lebensmittel mit antibakterieller oder antientzündlicher Wirkung wie Zitrone, Ingwer oder Kümmel, nur um mal ein paar zu nennen. 

Kopfschmerzen und Verspannungsschmerzen sind wohl die häufigsten Leiden von Hochsensiblen. Eine Reizüberflutung im Einkaufszentrum oder auf dem Festival oder ein Streit mit Kollegen oder Freunden kann sich bei uns schnell psychosomatisch in Schmerzen äußern. Uns liegt etwas schwer im Magen, wir haben eine Last auf den Schultern, und andere umgangssprachliche Benennungen von Krankheitssymptomen treffen bei uns gerne alle zu. Oftmals hören wir von unseren Mitmenschen Sätze wie ‚Sei doch nicht so empfindlich‘, ‚Stell‘ dich nicht so an‘ oder ‚Du musst dir mal ein dickeres Fell zulegen‘. Das sind gut gemeinte Ratschläge, leider können wir als hochsensible Menschen diese Dinge eben nicht verändern. 

Du bist nicht zu empfindlich.

Da wir durch unsere hohe Empathie Gewaltszenen nur schwer ertragen, sind auch alle Begegnungen mit medizinischen Eingriffen für uns schwer. Ob Blut abnehmen, die Angst vor einer Narkose oder der Zahnarztbesuch – viele hochsensible Menschen leiden intensiver. Erst im Austausch mit unseren Mitmenschen, die solchen Dingen gar nicht so viel Beachtung schenken, merken wir unsere stärkere Wahrnehmung. Nimm‘ deine Wahrnehmung auf jeden Fall ernst und spiele sie nicht herunter. Mir hilft es immer offen mit meiner Sensibilität umzugehen. Ich sage den Ärzten direkt, dass ich sehr empfindlich bin und die meisten nehmen dann auch einfühlsam Rücksicht. 

Was immer hilft, sind viele Ruhepausen und genügend Raum für den eigenen Rückzug, um unsere Batterien wieder aufzuladen. Ebenso wichtig ist es, dass wir unsere Empfindlichkeit anerkennen und kommunizieren, wo es hilfreich ist. 

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